30. Juni 2020 40-Jähriges Jubiläum der Pfarrei St. Josef in Karaganda
Vor 40 Jahren, am Fest des Peter und Paul am 29.06.1980 ist die erste Katholische Kirche in Sowjetunion eingeweiht worden.
Nach langen Jahren der Verfolgung des Glaubens in der Sowjetunion, ist von den Sowjetischen Machthabern 1977 offiziell eine Erlaubnis für Versammlungen von Religionsgemeinschaften erteilt worden.
In Karaganda, im Ort der Verbannung von vielen zehntausenden Menschen haben sich Katholiken (Deutsche, Ukrainer, Polen, Litauer, Letten und weitere) zusammengetan und entschieden eine Kirche zu bauen.
Im Stadtteil Maikuduk, wo die meisten Deutschen aus dem Wolgagebiet stammten hat man ein altes Haus mit einem großen Grundstück erworben und begonnen sich frei zu Gottesdiensten zu versammeln.
Es gab, trotz offizieller Erlaubnis, viele Schwierigkeiten im Bau der geplanten Kirche.
Zum Beispiel die naheliegende Schule hatte einen Spruch auf dem Gebäude „Kommunism pobedit“ Kommunismus wird siegen. Die Kirche durfte nicht Höher gebaut werden um diesen Spruch zu verdecken. Deswegen war das ursprüngliche Gebäude ohne Turm und der höchste Punkt, das Kreuz, nicht höher als die Schule.
Auch den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates, sowie den gesamten Pfarrgemeinderat wollte die Ortsbehörde bestimmen. Sowie weitere Kontrollvisiten in Gottesdiensten um die Jugend und Kinder später in Schulen der Stadt einzuschüchtern.
Trotz alldiesem wuchs die Gemeinde mit rasanten Schritten.
Die feierliche Einweihung der Kirche von Bischof Alexander Chira, ein ungarischer Geistlicher, welcher nach 25 Jahren Gefängnis Karaganda nicht verlassen durfte, war ein Höhepunkt der Feierlichkeiten.
Die offizielle und freie Bindung an Rom und an die Katholische Kirche in Litauen, Lettland, Polen und Deutschland gab eine Begeisterung im Glaubensbekenntnis und Wachstum der geistlichen Berufungen. So stammten aus Karaganda 16 Priester, darunter 2 Bischöfe und 28 Ordensschwestern. Der Glauben in den Familien wurde zu einem unentbehrlichen Teil des Lebens. Viele trauten sich mit den Sakramenten der Kirche ihr Leben zu planen.
Durch die Auswanderung der Deutschen in die historische Heimat hat die Gemeinde in Karaganda für einen regelmäßigen Wechsel der gesamten Gemeinde gesorgt.
Heute ist die Gemeinde eine bunte Gruppe von Gläubigen verschiedenster Herkunft. Der Ort Karaganda und seine Umgebung wird noch lange Spuren der Christenverfolgung sowie Glaubenserneuerung der Katholischen Kirche bleiben.
Filme über die St. Josef Kirche in Karaganda finden Sie unter folgendem Link: