Weihnachtsgrüße 2016 – Clemensbrief Nr. 5

Clemensbrief Nr. 5 vom 15.12.2016

 

Liebe Leserinnen und Leser,

es ist wieder ein Jahr vorbei und so mancher schaut mit Freude und vielleicht auch mit etwas Wehmut zurück. Für einige war es ein Jahr in dem wir Abschied von einem lieben Menschen nehmen mussten, für die anderen ein Jahr in dem eine Beziehung entstanden ist, ein Kind zur Welt kam. In jedem Fall bekam jeder von uns das Jahr der Barmherzigkeit auf die oder jene Weise zu spüren. Das St. Clemens-Werk hat Zuwachs von neuen Mitgliedern vermerken dürfen, wir sind aktuell bei ca. 110 Personen. Sie sind es, welche uns weiterbringen – ich heiße Sie alle ganz herzlich willkommen. Auch alle unentschlossenen, lade ich zur Mitgliedschaft beim St. Clemens-Werk innig ein. Unterstützen Sie uns mit Ihrer Mitgliedschaft, Beiträgen, Spenden.

Nichtsdestotrotz gehen wir mit neuem Mut, Ideen und Wünschen auf das neue Jahr zu.

So wünsche auch ich Ihnen für das kommende Weihnachtsfest besinnliche Stunden im Kreise Ihrer Familie und Freunden und ein gesundes und gesegnetes Neues Jahr 2017!

 

Jahresprogramm des St. Clemens-Werkes e.V. für 2017 (SCW)

14.01.2017                 Klausurtagung des Vorstandes des SCW in Würzburg

17-23.04.2017            Romwallfahrt für Ehrenamtliche und Jugendliche

13.05.2017                  Wallfahrt der Bayerischen Diözesen zur Patrona Bavariae München. Teilnahme der Russlanddeutschen.

07.-09.07.2017           Zeltwochenende mit Berggottesdienst in den bayerischen   Voralpen für Junge Menschen

23.07.2017                 Wallfahrt nach Andechs

14.10.2017                  Mitgliederversammlung des SCW, mit Neuwahlen in Würzburg

03.12.2017                  Adventsfeier und St. Clemensfest (Patronatsfest) in Augsburg

 

Anbei erinnere ich Sie an den Dauerauftrag für den Jahresbeitrag in Höhe von

12,-€. Ich danke allen Mitgliedern, welche Ihren Jahresbeitrag bereits vorbildlich überwiesen haben!

Übrigens unsere neue Webseite ist freigeschaltet bitte besuchen Sie uns dort.

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Messmer Josef, Vorsitzender des St. Clemens-Werk e.V.

 

 

Im Folgenden dürfen wir auf den Weihnachtsgruß unseres Weihbischofs Dr. Reinhard Hauke hinweisen.

Madonna aus Kanonen

Madonna aus Kanonen

Die Kriegsbeute von Kanonen wurde zu einer Marienstatue umgegossen. Aus 213 Kanonen, die bei der Schlacht um Sewastopol erobert wurden, fertigte der Bildhauer Jean-Marie Bienaimé Bonnassieux 1860 eine Madonna mit dem Kind an, die 23 Meter hoch ist und auf einem hohen Berg in der Nähe von Le Puy en Valey in Zentralfrankreich aufgestellt wurde. Das geschah am 12. September 1860 unter der Beteiligung von 120.000 interessierten Bewohnern der Stadt. Beim Bericht über die Geschichte dieser Madonna wurde ich sehr nachdenklich. Kann man aus eroberten Kanonen eine Madonna anfertigen? Menschen haben durch die Kanonen ihr Leben verloren. Wäre nicht das Verschrotten der Kanonen sinnvoller und angemessener gewesen? Welche Geschichte steckt dahinter?

Im Krimkrieg von 1853 bis 1856 standen sich russische Truppen und eine Allianz von englischen, französischen, osmanischen und sardischen Truppen gegenüber. Die Schlacht um Sewastopol zwischen 1854 und 1855 brachte auf beiden Seiten viele Verluste. Auch in der Folgezeit war die Krim immer Ziel von Eroberungsfeldzügen. In jüngster Zeit haben wir wiederum eine Eroberung der Krim erleben müssen. Sie hat bis heute eine große strategische Bedeutung.

Die Sehnsucht nach Heil und Frieden erfüllt die Menschen von Beginn ihrer Existenz an. Schwerter zu Flugscharen umschmieden ist nicht erst eine Idee der Friedensbewegung gewesen. Schon der Prophet Joel (4,10) nennt diese Idee. Am Heiligen Abend hören wir in der gleichen Intention im Gottesdienst das schöne Wort des Propheten Jesaja: „Jeder Stiefel, der dröhnend daher stampft, jeder Mantel, der mit Blut befleckt ist, wird verbrannt, wird ein Fraß des Feuers. Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns geschenkt. Die Herrschaft liegt auf seiner Schulter“ (Jes, 9, 4f). Mit der Geburt des Messias beginnt die Chance auf Frieden in einer neuen Weise. Der Mensch muss sich nicht mehr groß und mächtig werden, um vor Gott etwas zu gelten, sondern das Kind in der Krippe ist der Maßstab für wahre Größe. Wer Frieden stiftet, kann sich Kind Gottes nennen (vgl. Mt 5,9)  und nicht derjenige, der andere beherrschen will. Gott hat auf die Niedrigkeit seiner Magd geschaut – sagt Maria im Magnifikat. Er wertet um und regt uns damit selbst an, neue Maßstäbe zu setzen. Mit Madonnen kann man nicht schießen und töten. Sie erinnern an das Ja Mariens zum Willen Gottes. Sie fragen uns: Wie steht es mit Deiner Bereitschaft, die Waffen ruhen zu lassen oder sogar umzuschmieden? Es täte der Welt und auch uns gut!

Das Weihnachtsfest ist ein guter Anlass zum Umdenken. Friedvolle Weihnachten entstehen dort, wo die Waffen verschrottet werden und sich Hände zum Friedensgruß ausstrecken, die bisher nur am Abzug der Gewehre – auch der Gedankengeschütze – waren. Das Kind in der Krippe gibt uns keine Legitimation mehr, auf Waffengewalt zu vertrauen.

Ich wünsche allen ein gesegnetes und friedvolles Weihnachtsfest.

Weihbischof Dr. Reinhard Hauke

 

 

 

Anschließend folgt der Weihnachtsgruß unseres Beauftragten der Deutschen Bischofskonferenz für die Vertriebenen- und Aussiedlerseelsorge, Herrn Msgr. Dr. Alexander Hoffmann

 

Kurz vor Weihnachten lenken die liturgischen Texte nochmal den Blick auf Maria. Sie eilt ins Bergland von Judäa zu ihrer Verwandten Elisabeth. Schon „an der Tür“, im Grüßen werden die Geheimnisse beider Frauen offenbar und aus Marias Munde löst sich ein Freudenlied – Meine Seele preist die Größe des Herrn, und mein Geist jubelt über Gott, meinen Rettet, denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut… (Lk, 1, 46ff.)

 

Obwohl in Ich-Form gesprochen, ist es doch ein Lied beider Frauen, das Maria stellvertretend singt. Noch mehr, sie singt ein Lied stellvertretend für ihr Volk, dem nun endlich der Erlöser geschenkt ist. Die Kirchenväter gingen noch einen Schritt weiter: Maria singt dieses wunderbare Magnifikat stellvertretend für uns alle, für die ganze Kirche, nicht genug – Maria ist die Kirche. Diese Einsicht erinnert uns, dass die Kirche – wie Maria – aus reiner Gnade Empfangende ist, davon ergriffen – die Dienende, die Christus Gebärende, und die Kniende, besser, die Anbetende. Die Kunst stellt Maria häufig als die vor dem Jesuskind Kniende dar.

bild2

So gesehen kann dieser vorweihnachtliche Blick auf Maria Besinnung über uns als Kirche sein, Besinnung auf mich selbst, dass ich in meinem Glauben Empfangender bin, davon ergriffen – Dienender, in diesem Dienst Christus zur Welt bringender und immer wieder Betender.

Auf den Heiligen Abend blickend, kann das Beispiel Marias auch für mich Einladung sein, vor dem Heiland nieder zu knien, um auf Worte zu warten, die mein eigenes Magnifikat werden.

 

Ich wünsche Ihnen, Liebe Landsleute, ein gnadenreiches und freudenvolles Weihnachtsfest! Zum Übergang ins Neue Jahr 2017 Zuversicht und Gottes reichen Segen!

 

Am Heiligen Abend und im Übergang zum Neuen Jahr im Gebet mit Ihnen verbunden

Ihr

 

Msgr. Dr. Alexander Hoffmann,

 

Meine neue Adresse in München:

Erzbischöfliches Ordinariat München Abteilung Muttersprachliche Seelsorge Msgr. Dr. Alexander Hoffmann

Rochusstr. 5

80333 München

Tel.: 089-2137-1726 od. 1464 Fax: 089-2137-1990 E-Mail: AlHoffmann@eomuc.de